Lactose oder Milchzucker ist für einige Menschen mit Problemen verbunden. Käse hat – obwohl ein Milchprodukt – aufgrund des Reifeprozesses einen geringen Lactoseanteil.
Lactose ist der in der Milch natürlich enthaltene Milchzucker. Dieser Zweifachzucker kann im Dünndarm in dieser Form nicht aufgenommen werden und ist für den Körper daher nicht verwertbar. Wir brauchen daher ein Enzym namens Lactase, um den Milchzucker aufzuspalten. Ist zu wenig von diesem Enzym vorhanden bzw. nimmt man zu viel Milchzucker zu sich, kann dieser nicht aufgespalten werden. Dieser Milchzucker landet dann im Dickdarm, wo er unter Gasbildung vergoren wird, und das kann zu Symptomen wie Bauchschmerzen, Blähungen, Völlegefühl oder Durchfall führen.
Der Lactasegehalt im Dünndarm ist beim Baby während der Stillzeit am größten und nimmt dann, mit dem Alter, ständig ab. Etwa 15% der europäischen Erwachsenen leiden unter Lactasemangel und können nur sehr wenig Milchzucker verarbeiten. Die Menge an Milchzucker in den verschiedenen Milchprodukten ist sehr unterschiedlich. Pro 100 g sind in Kuhmilch etwa 5 g Lactose, in Butter 0,6 g und in allen Käsesorten, die älter als 6 Wochen sind, ist Lactose wenn überhaupt nur mehr in Spuren zu finden. So befindet sich in 1/8 Liter Milch etwa gleich viel Milchzucker wie in etwa 6 kg Käse. Deshalb wirkt sich der Genuss von Käse bei Lactose-Intoleranz bei vielen Menschen nicht negativ aus.